FEM POWER @ MLU
Das FEM POWER Projekt an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg umfasst die folgenden Module
Modul 1: Wissenschaftliche Analyse geschlechtsspezifischer Ungleichheiten und Benachteiligungen im Studium
Im Rahmen dieses Moduls wird ein Forschungsvorhaben initiiert, das die Voraussetzung für die wissenschaftliche Analyse und Beschreibung von Rahmenbedingungen für Studium und Lehre bestehender Studiengänge im MINT-Bereich am Beispiel des Faches Mathematik und die Identifizierung geschlechtsspezifischer Auswirkungen auf Studierende schafft. Mit Hilfe der Erkenntnisse über individuelle und strukturelle Drop-Out Faktoren sollen Ansätze für die Gestaltung von Studium und Lehre, vom Aufbau der Studiengänge bis zur Erbringung von Prüfungsleistungen aufgezeigt werden. Es ist beabsichtigt, Handlungsempfehlungen für eine gender- und diversitätsorientierte Gestaltung der universitären Ausbildung zu entwickeln, um die Bildungs- und Qualifikationspotenziale zielgerichtet fördern zu können. Eng verbunden sind damit einerseits die Erhöhung der Anzahl der Absolventinnen und andererseits die stärkere Sensibilisierung für Tätigkeiten in der Wissenschaft.
Insofern soll die Nutzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse einen Beitrag zum Abbau der horizontalen und vertikalen Segregation leisten und erfüllt mit dieser Zielstellung auch einen Beitrag im Sinne des Landesprogrammes für ein geschlechtergerechtes Sachsen-Anhalt.
Modul 2: Erhöhung des Professorinnenanteils an der MLU
Zentrale Zielstellung ist die Gewinnung hochqualifizierter Frauen für die MLU durch entsprechende Besetzungen von Juniorprofessuren mit Tenure Track Option. Damit verbunden wird die Erhöhung der Verbleibequote von hochqualifizierten Frauen in Sachsen-Anhalt angestrebt.
Jährlich verlassen eine große Anzahl hochqualifizierter Frauen auf der Suche nach einer Professur oder einer anderen existenzsichernden wissenschaftlichen Tätigkeit das Land. Aufgrund finanzieller und struktureller Veränderungen hat die MLU bei der Gewinnung von habilitierten Frauen oftmals nicht die nötigen Ressourcen, um in Berufungsverhandlungen erfolgreich zu sein. Ergebnis ist ein im Bundesmaßstab sehr geringer Anteil an Frauen unter den Professorinnen und Professoren.
Wenn im Ergebnis des Berufungsverfahren von zwei Juniorprofessuren mit Tenure Track der Ruf von einer Wissenschaftlerin angenommen wurde, wird diese durch die Förderung der Ausstattung über den Berufungszeitraum unterstützt.
Modul 3: Professionalisierung durch Coaching
Mit dem Modul „Professionalisierung durch Coaching“ wird im Zusammenhang mit einer systematischen Personalentwicklung in der Wissenschaft ein weiteres Angebot zur individuellen Karriereberatung von Nachwuchswissenschaftlerinnen entwickelt. Neben dem Mentoring-Programm der MLU, in dessen Zentrum die Optimierung eigener Karrierechancen durch den Wissens- und Erfahrungstransfer mit etablierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erfolgt, beinhaltet dieses Modul ein Beratungsformat, das Postdoktorandinnen und Juniorprofessorinnen in Richtung einer international konkurrenzfähigen Qualifizierung und als Führungskraft fördert und sie dabei unterstützt, ihre Potenziale zu identifizieren, zu entfalten und Chancen optimal zu nutzen. Fragen des Aufbaus und der Genese von professioneller Identität als Wissenschaftlerin bzw. Hochschullehrerin stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie vielfältige Aspekte zur Bewältigung der jeweiligen spezifischen Qualifikationsanforderungen der weiteren Lebens- und Karriereplanung.
Ausführliche Infos finden Sie hier
Modul 4: Veranstaltungsreihen „Frauen in der Wissenschaft“
Im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungen unterschiedlicher Formate sollen die Leistungen von Wissenschaftlerinnen und Forscherinnen präsentiert, über ausgewählte Themen der Nachwuchsförderung im Wissenschaftsbereich informiert und diskutiert und für Gleichstellungsfragen sensibilisiert werden.
So können z.B.
- Karrierewege in der Wissenschaft aufgezeigt und diskutiert werden,
- Wissenschaftlerinnen an der MLU über ihre Forschungen und über
Erfahrungen im Wissenschaftsbetrieb berichten, - Vereinbarkeitsfragen von Familie und Beruf diskutiert werden,
- Fakultätsspezifische Gleichstellungsprojekte präsentiert, Ergebnisse vorgestellt werden
Eine Übersicht der aktuellen und vergangenen Veranstaltungen finden Sie hier