FEM POWER in Zahlen
Zum Auftakt der Abschlussveranstaltung "FEM POWER Finale!" am 20. Oktober 2022 in Magdeburg präsentierte das FEM POWER-Netzwerk besonders eindrückliche Zahlen aus der Projektlaufzeit. Diese Zahlen repräsentieren reale, wenn auch an mancher Stelle geschätzte oder gerundete Werte. Vor allem aber transportieren sie gleichstellungspolitische Botschaften.
Im Rahmen dieser Highlights zum FEM POWER-Projektabschluss stellen wir einige dieser Zahlen & Botschaften vor.
NetzwerktreffenDie 33 steht für die Anzahl der Netzwerktreffen, die seit Januar 2017 in regelmäßigen Abständen stattgefunden haben. Davon 18 in Präsenz. Die Projektkoordinator*innen und -mitarbeiter*innen haben sich als FEM POWER Netzwerk abwechselnd an den beteiligten Standorten oder in virtuellen Räumen getroffen. Das Plus steht für die unzähligen kleineren Treffen, die im Rahmen themenspezifischer Arbeitsgruppen durchgeführt wurden. Wir haben in unseren Netzwerktreffen über Geschlechtergerechtigkeit und Kulturwandel in Wissenschaft & Hochschulen diskutiert, uns gegenseitig Impulse für unsere Gleichstellungsarbeit gegeben und uns gemeinsam weitergebildet, u.a. im Projektmanagement & gendersensibler Öffentlichkeitsarbeit. Wir alle haben das Netzwerk als Ressource, Unterstützung und Resonanzraum schätzen gelernt. Kooperation statt Konkurrenz war dabei unser Motto und damit hat das Netzwerk eine eigene Dynamik entwickelt und ist zu einem solidarischen Bündnis von Gleichstellungsakteur*innen und einem Netzwerk geballter Genderexpertisen geworden - mit dem Ziel, Chancengerechtigkeit in Wissenschaft & Forschung in Sachsen-Anhalt voranzubringen. |
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Teilnehmende im FEM POWER-ProjektHinter dieser Zahl steht die Anzahl an Personen, die durch ihre Anwesenheit an Workshops, Coachings, Programmen, Vorträgen, Fortbildungen, Ausstellungen, Lesungen usw. das Projekt FEM POWER begleitet haben, von ihm gefördert, zum Nachdenken oder zum Diskutieren angeregt wurden, Personen, die konkrete Hilfestellungen oder die Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung erhielten. 13.334 Personen, denen in direkter oder digitaler Anwesenheit für einen Abend, ein Wochenende oder auch für mehrere Monate und Jahre eine Förderung ermöglicht wurde. 13.334 ist am Ende natürlich eine Schätzung, eine Angabe, die auch nachformalen verwaltungstechnischen Verfahren nicht komplett abbildbar ist. Und auch nicht alle waren zählbar, manche fielen heraus aus den Formularenund Zählweisen der Drittmittelbürokratie. Einerseits weil Wissenschaft und ihr Format der öffentlichen Vortrags- und Diskussionskultur nicht für jede Teilnahme eine Eintrittseinwilligung in ein Programm vorsieht (Gott sei Dank), aber auch zum anderen, weil leider die formalen Kriterien der Erfassungsbögen für eine Teilnahme für einige Personen zur persönlichen Herausforderungwurde. Und wie es sich für ein Gleichstellungsprojekt gehört, das seinen Auftragernst nimmt, würden wir an dieser Stelle eine Empfehlung aussprechent: Wir empfehlen, dass auch die Gestalter*innen der verwaltungstechnischenVerfahren eines ESF-geförderten Drittmittelprojektes anerkennen,dass es aus der Zeit gefallen ist, Personen, um eine eindeutigen Zuordnungin männlich oder weiblich zu bitten. Vielen Dank! Text von Annika Sominka | FEM POWER Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Saale) |
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Veranstaltungen landesweit
Weit über 300 Veranstaltungen haben von 2016 bis 2022 landesweit statt gefunden. Die Bandbreite der Formate reichte dabei von diversen öffentlichen Veranstaltungen über Weiterbildungen, Ausstellungen, Eröffnungen, Ringvorlesungen, Networkingformaten bis hin zu standortübergreifenden Kooperationen. Dabei standen Themen aus dem Kontext Gender & Wissenschaft, Sexualisierte Diskriminierung & Gewalt, geschlechtergerechte Sprache, Empowerment, Antifeminismus und mehr im Fokus. Insgesamt wurden dadurch verschiedene Zielgruppen aus dem Hochschulkontext sowie der interessierten Öffentlichkeit angesprochen und damit sowohl Qualifizierung, Sensibilisierung, Wissenstransfer als auch Vernetzung ermöglicht.
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Genderforschung
In mehr als 75 Veranstaltungsformaten, Forschungsprojekten und Lehrangeboten an den Standorten Leibniz-Institut für Neurobiologie Magdeburg, Hochschule Merseburg, Kunsthochschule Burg Giebichenstein sowie den Universitäten in Magdeburg und Halle wurden Inhalte, Theorien und Methoden der Geschlechterforschung vorgestellt und diskutiert sowie Gender in Forschung und Lehre thematisiert. Damit hat FEM POWER einen wesentlichen Beitrag zu mehr Sichtbarkeit von Geschlechterforschung geleistet, was in Anbetracht der fehlenden curricularen Verankerung in Sachsen-Anhalt nach wie vor dringend notwendig ist. |
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Care-VerantwortungMit Hilfe ganztägiger Betreuungsangebote auch während Konferenzen, durch flexible Arbeitszeitmodelle, und mit Partner*innen, die ebenfalls Elternzeit nahmen, konnten die Mitarbeiterinnen von FEM POWER 31 zusätzliche umfangreiche Pflegeaufgaben erfüllen. Kinder, Haustiere, Ehrenämter, Publikationen; das Kuratieren von Ausstellungen, das Halten von Vorträgen und nicht zuletzt auch Haus- und Gartenarbeit können eigentlich kaum konkret beziffert werden. All das Genannte haben wir nebenbei – unabhängig von unseren FEM POWER-Stellen – geleistet. Deshalb finden wir uns auch in der Gender Care Gap-Statistik wieder: Im Schnittkommen Frauen pro Tag auf 4Stunden und 13 Minuten unbezahlte Sorgearbeit. Männer leisten pro Tag im Durchschnitt 2 Stunden und 46 Minuten Carearbeit; das sind 87 Minuten Unterschied. Die Schul- und Kitaschließungen im Rahmen der CoVid-Eindämmungsmaßnahmen haben diesen Gender Care Gap noch einmal verschärft. Projekte wie FEM POWER mögen immerhin mittelfristig zur Verkleinerung des Gender Care Gap beitragen und die Zahl weiblicher* Karrieren in der Wissenschaft erhöhen, die nicht auf Kosten des Privatlebens gehen. Text von Julia Schinköthe | FEM POWER Hochschule Anhalt |